Nasenbluten: Nicht immer unbedenklich

Frau hält ein Taschentuch unter ihre blutende Nase

(akz-o) Nasenbluten kann plötzlich auftreten und beim Blick ins rot verfärbte Taschentuch erst einmal beunruhigend wirken. Die Ursache ist jedoch meist harmlos, zum Beispiel gereizte Schleimhäute. Trockene Luft in beheizten oder klimatisierten Räumen kann die Reizung verstärken. Erkältungen, Allergien und starkes Naseputzen können die Schleimhäute zusätzlich reizen. Doch Achtung! Kommt es zu häufigem und/oder langem Nasenbluten, kann auch eine Erkrankung dahinterstecken.

Was steckt dahinter?

Gelegentliches Nasenbluten kann zum Beispiel auf einen hohen Blutdruck hinweisen. Denn wenn die feinen Blutgefäße im Riechorgan einer höheren Belastung ausgesetzt sind, können sie leicht platzen. Auch Medikamente, die die Blutgerinnung im Körper hemmen, können Nasenbluten auslösen. Fließt öfter auch mal ohne äußere Reize Blut aus der Nase, kann eine Blutgerinnungsstörung dahinterstecken. So ist häufiges Nasenbluten eines von vielen Symptomen des von-Willebrand-Syndroms. Bei dieser meist angeborenen Erkrankung ist der sogenannte von-Willebrand-Faktor, ein Eiweiß im Blut, das für die Blutstillung wichtig ist, entweder defekt, zu wenig oder gar nicht vorhanden. In Deutschland sind bis zu 800.000 Menschen davon betroffen. Oft wird die Erkrankung erst spät entdeckt, da die Symptome unterschiedlich sein können und zuerst nicht als gravierend erscheinen. Eine frühzeitige Abklärung der Symptome ist wichtig, um in Extremsituationen vor eventuell lebensgefährlichen Blutungen gewappnet zu sein. Weitere Informationen sowie einen Online-Selbsttest für alle Altersstufen finden Sie unter www.netzwerk-von-willebrand.de.

Die Nase blutet, und jetzt?

Bei Nasenbluten aufrecht hinsetzen und den Kopf nach vorne beugen. Das verringert den Blutdruck im Kopf. Die Nasenflügel mit den Fingern für einige Minuten zusammendrücken. Eine kalte Kompresse auf der Nase oder im Nacken sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße im Inneren des Riechorgans reflexartig zusammenziehen. Der Blutfluss lässt nach. Auf keinen Fall den Kopf in den Nacken legen! Das in Speiseröhre und Magen fließende Blut kann zu Übelkeit und Erbrechen führen oder in die Atemwege geraten. Aus demselben Grund bei Nasenbluten nicht hinlegen. Wenn das Blut länger als 15 Minuten fließt, der Blutverlust ungewöhnlich stark ist oder Kreislaufschwäche hinzukommt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Lieber einmal mehr zum Arzt gegangen und Gewissheit erhalten.

Quelle: AkZ Presse